FIM Moto2™ World Championship – IRTA Test LosailWichtige – Fortschritte erzielt beim letzten Wintertest

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Für Jesko Raffin endeten die Saisonvorbereitungen ein wenig hinter den Erwartungen. Trotzdem fühlt er sich auf dem richtigen Weg.

Nach den Rückschlägen des Jerez-Tests vor einer Woche reiste der 23-jährige Zürcher Jesko Raffin voller Tatendrang zu den zweiten offiziellen Testfahrten vor dem WM-Auftakt auf der Halbinsel Katar am Persischen Golf. Raffin hatte die Stürze von Jerez längst überwunden, als am Freitag die Arbeit auf der Rennstrecke von Losail inmitten der Wüste begann. Wieder in Vollbesitz seiner Kräfte konnten kontinuierlich Fortschritte erzielt werden. Nach einem Komplettumbau seiner japanischen NTS Moto2™ Rennmaschine landete Raffin in der ersten Sonntagssitzung auf Rang neun. Dieser Schritt gibt Aufwind und soll nun auch die Basis für den Beginn der Meisterschaft sein.

Die Moto2™ World Championship 2020 beginnt am nächsten Wochenende mit dem längst traditionellen Eröffnungsrennen in Katar. Der Kalender umfasst neuerdings 20 Rennen.

#2 Jesko RAFFIN (NTS RW Racing GP, NTS), P25 – 1´59.914 (139 Runden insgesamt):

“Dieser Test ist leider nicht so zu Ende gegangen, wie wir uns vorgestellt haben. Wegen eines Sturzes in der letzten Session mussten wir frühzeitig aufhören. In der zweitletzten Kurve habe ich die Front verloren. Mit einem Crash im Gewissen ins erste Rennwochenende zu gehen, ist für das Vertrauen natürlich nicht förderlich. Ansonsten haben wir an den vergangenen drei Tagen auf dem Losail Circuit gute Arbeit geleistet. Nach dem mehr oder weniger verpatzten Jerez-Test war es das Ziel, hier einen Neustart zu machen. Dieser ist uns auch gelungen, da wir am Freitag gut begonnen haben.”

“Ich habe mich sofort wieder wohl gefühlt, sowie das Motorrad auch viel besser gespürt. Die Stürze in Jerez hatten Spuren hinterlassen. Hier konnte ich aber von Beginn an wieder richtig arbeiten und ab dem ersten Exit viele Dinge ausprobieren, was am letzten Jerez-Tag aufgrund meiner Verfassung nicht möglich war. Ich war wieder in der Lage die Unterschiede zu erkennen. Ich konnte bestimmen, ob sich Änderungen am Motorrad positiv oder negativ ausgewirkt haben. Das war sicher ein wichtiger Schritt für uns. Das Resultat in der Zeitenliste war anfänglich nebensächlich. Hauptsache war, dass wir wieder auf einem akzeptablen Stand zu arbeiten begonnen haben.”

“Am zweiten Tag ist uns ein weiterer Schritt gelungen. Wir konnten unseren Rhythmus um fünf bis sechs Zehntelsekunden steigern. Das war nicht schlecht, obwohl immer noch ein Stück von dem fehlte, was ich gerne hätte. Auf der anderen Seite mussten wir auch viele Materialtests nachholen, die wegen der Umstände letzte Woche nicht gemacht werden konnten. Zudem arbeiten wir noch intensiv daran, das mir das Fahren etwas erleichtern soll. Im Moment muss ich noch viel Kraft aufwenden, um schneller zu fahren. Ich kämpfe mit dem Bike, damit ich es auf die Linien bringe, wie ich es mir vorstelle. Daher kann ich meinen runden Fahrstil nicht umsetzten und folglich fehlt die Konstanz. Wegen Probleme mit dem Vorderreifen haben wir entschieden, die letzte Session vorzeitig zu beenden und alles für den letzten Tag vorzubereiten.”

“Der Sonntag hat recht ermutigend begonnen, nachdem wir das Motorrad letzte Nacht komplett umgebaut haben. Wir sind dabei eine ganz andere Richtung gegangen und ich muss sagen, dass mir diese Änderungen auf Anhieb sehr gut gefallen haben. Wie das erste Training gezeigt hat, sind wir nun auf dem richtigen Weg. In der zweiten Session waren wir auf bereits stark beanspruchten Reifen unterwegs, sowie auch der aufkommende Wind eine Rolle spielte. Aber wir wollten einfach diese Erfahrungen sammeln, wie sich das neue Setting mit gebrauchten Reifen anfühlt. Mit den gewonnenen Erkenntnissen konnten wir gut leben. Daher war für die letzten Einheit am frühen Abend alles für eine Rennsimulation ausgerichtet. Hinsichtlich der Abstimmung waren wir auch bereit dafür. In der Out-Lap bin ich aber in der zweitletzten Kurve gestürzt. Zum Glück bin ich ok, auch wenn mich dieser Fehler sehr unglücklich macht. Es tut mir auch leid für mein Team. Nach diesem unschönen Abschluss unserer Saisonvorbereitungen gilt es nun an den nächsten Tagen den Kopf wieder klar zu bekommen und sich für das erste Rennwochenende mental bestmöglich vorzubereiten. Trotzdem einen grossen Dank an das gesamte Team für ihren Einsatz bei diesem Test. Jeder macht immer einen guten Job.”

#QatarTest – Kombinierte Zeitenliste nach drei Tagen:
1 Jorge NAVARRO / SPA / Beta Tools Speed Up / Speed Up / 1´58.520 (Session 9)
2 Jorge MARTIN / SPA / Red Bull KTM Ajo / KALEX / 1´58.655 +0.135 (Session 6)
3 Remy GARDNER / AUS / Onexox TKKR SAG Team / KALEX / 1´58.664 +0.144 (Session 9)
25 #2 Jesko RAFFIN / SWI / NTS RW Racing GP / NTS / 1´59.914 +1.394 (Session 7)

Fotoquelle: © [2020] NTS RW Racing GP